Ausflug in vergangene „Schul“-Zeiten.

Am 12. Juni 2015 trafen sich 25 Mitglieder und Gäste auf Einladung des Architekten Ortwin Hillnhütter in Reichshof-Mennkausen, wo er sich ein Domizil mit Garten geschaffen hat, dessen Keimzelle die alte Volksschule von 1869 ist. Sie bestand als Zwergschule bis 1972, versorgte zuletzt im Dorf noch 40 Kinder, die dann weitere Schulwege in Kauf nehmen mussten.

Blick auf Mennkausen.

Blick von der Höhe Mennkausen auf Rabenschlade und Komp.

Der Architekt hat vieles gerettet von der alten Bausubstanz und dem Schulgarten, aber auch ältere Scheunen aus dem Oberbergischen auf das Grundstück transloziert und renoviert. So ist ein eigenes Dorfensemble entstanden, abgeschirmt von hohen Hecken. Er zeigte seinen Gästen die Renovierungsarbeiten und behutsamen Modernisierungen, die das Fachwerkidyll auch für ein Familienleben und seinen Beruf nutzbar machen. Er zeigte aber auch Relikte, die aus dem alten Schulbetrieb übrig geblieben waren, wie Dokumente, Abrechnungen, Bauskizzen und nicht zuletzt die Schulfahnen aus königlich preußischer, aber auch aus kaiserlicher deutscher Zeit.

Stöbern in alten Unterlagen.

Stöbern in alten Unterlagen.

Seinerzeit hatte noch der Lehrer mit in dem Schulhaus über dem Klassenraum gewohnt. Dieser war jetzt modernisiert und wohnlich hergerichtet. Die Geschichtsfreunde konnten in alten Schulheften stöbern, Aufzeichnungen aus Kriegs- und Nachkriegszeiten einsehen, als es noch um Schulspeisung ging. Nach dem Rundgang konnte noch der ehemalige Volksschullehrer aus der Nachbarschaft, Herr Wilfried Hahn, Geschichten aus dem Schulbetrieb jener Zwergschulen zum Besten geben, die heute längst der Vergangenheit angehören. Kaffee und Kuchen beendeten den interessanten Nachmittag der sowohl Anregung als auch Unterstützung für den Denkmalschutz darstellte, dem der BGV verpflichtet ist. A.R.
Fotos: Dr. Anna Eiter-Rothkopf, Uwe Brustmeier