Bakelitmuseum Kierspe

Die Oberbergische Abteilung besuchte mit 11 Mitgliedern auf ihrem historischen Stammtisch am 18.09.2015 die Westfälische Nachbarregion mit dem Bakelitmuseum und dem Schleiper Hammer in Kierspe. Dabei erhielten wir zuerst eine Führung im alten Amtshaus durch Herrn Peter Heins und weiteren Ehrenamtlern vom Heimatverein Kierspe, die die Geschichte des Bakelit, des ersten Kunststoffes, seines Erfinders und der heimischen Produktion und ihrer Pioniere vortrugen.

Gegenstände aus Bakelit

Gegenstände aus Bakelit

Anhand zahlreicher Exponate konnte die Vielseitigkeit und der Wandel dieses Kunststoffes vor Augen geführt werden. Vielen Besuchern war dies zugleich eine Begegnung mit der eigenen Kindheit, in der Bakelit-Gegenstände noch viel häufiger zum Alltag im Haushalt, im Büro, bei Armaturen und elektrischen Geräten gehörten als heute, wo eine Vielzahl neuerer Kunststoffe hinzugekommen ist. Rund um Kierspe hatte sich aber seit 1930 eine ganze Region mit der Kunststoff- Herstellung für Deutschland und darüber hinaus beschäftigt, alte Radios, Telefonapparate, Autoteile verdeutlichen das im Museum. Dann ging es zum Schleiper Hammer, einem Industriedenkmal, ein Hammerwerk, wasser- getrieben seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Dort wurden die noch vorhandenen Hämmer und Stanzen vorgeführt und Einblick in die Produktion der frühen Eisenindustrie gegeben, die ihre Spaten, Sensen, Schaufeln und Hämmer bis nach Afrika verkauften.

Spindelpresse

Spindelpresse

Auch das Bakelit-Werk nutzte vorübergehend die Räumlichkeit, wovon heute noch die Kunststoff-Presserei zeugt, die in Aktion besichtigt werden konnte, wobei zugleich einige Gegenstände für die Besucher aus jüngster Produktion zu erwerben waren. Bei Kaffee und Kuchen klang der interessante Nachmittag aus. Interessante Gespräche zur Industriegeschichte vertieften die Begegnung, die in Zukunft sicher ausgebaut werden soll, da ähnliche Probleme vom Auf und Ab der frühen Industrie beide Regionen betreffen: Oberberg und die Grafschaft Mark, die sich nicht nur den märkischen Schachbalken im Wappen teilen. A.R.
Fotos: Dr. Anna Rothkopf-Eiter

Weitere Informationen:
Bakelitmuseum