Düsseldorf – Jan Wellems Residenzstadt

Die Oberbergische Abteilung unternahm am 3. September 2016 bei herrlichem Spätsommerwetter einen Stadtspaziergang durch die Landeshauptstadt Düsseldorf. Insbesondere auf den Spuren des einstigen bergischen Landesherrn Jan Wellem, dessen 300.Todestages in diesem Jahr gedacht wird, und wozu schon eine Vorveranstaltung in seinem Jagdschloss Bensberg stattfand.

Bebauung aus Jan Wellems Zeiten

Bebauung aus Jan Wellems Zeiten

Unter der sachkundigen und charmanten Führung von Klaus Siepmann wanderten 34 Mitglieder und Gäste durch die Altstadt, sahen alte Bebauung, Palais und Bürgerhäuser, ehemalige Kasernen, Kirchen und Schulen aus dem 16./17. Jahrhundert – erfuhren aber auch etwas von der Stadtgründung und ihren bescheidenen Anfängen aus einem Fischerdorf unter den Grafen von Berg.

Die Geschichte wurde fortgesponnen mit dem Grabmal Wilhelms des Reichen in St. Lambertus, der einstigen Stiftskirche und Grablege. Die Barockzeit begegnete uns in der Hofkirche St. Andreas, wo das neue Geschlecht der Pfalz-Neuburger seinen Anspruch demonstriert, über das ererbte Land Jülich-Berg im Sinne katholischer Reform zu herrschen.

Am St. Andreas

Am St. Andreas

Einen Höhepunkt prunkvoller Hofhaltung erreichte dann die Barockzeit unter Jan Wellem, dessen imposantes Reiterstandbild den Rathausplatz ziert. Seine Stadterweiterung, sein Hafen und seine Zitadelle waren Thema im weiteren Rundgang. Nach einer deftigen Stärkung im Brauhaus am Burgplatz besuchte die Gruppe die Hofkirche unter Führung von Dominikaner Pater Elias, der auch die Fürstenloge, das Mausoleum und die Schatzkammer öffnete. Somit fand eine lebendige Begegnung mit dem populären Landesfürsten Jan Wellem statt, der in seiner Residenz eine Spur von Kunstförderung, Eleganz und Lebensfreude hinterlassen hat, der sich die Düsseldorfer heute noch bemühen nachzueifern. So sahen wir auch die ausufernden Pläne eines riesigen Schlosses, das nie Wirklichkeit wurde, weil die Mittel des Landesherrn letztlich doch begrenzt waren und Kriege immer wieder seine hochfliegenden Ambitionen zunichte machten.

Aus dem Neuen Medienhafen, wo ein 16-stöckiges Hochhaus besucht wurde, hatte die Gruppe dann noch einen Panoramablick auf die Silhouette der heutigen modernen Stadt mit ihrer teils futuristischen Architektur, aber auch bis zu den ersten bewaldeten Höhen des Bergischen Landes.

Moderne Architektur im Medienhafen

Moderne Architektur im Medienhafen

Der kurvenreiche Rheinstrom lag zu den Füßen der Besucher, die dann den Tag bei mildem Abendsonnenschein in der Wacht am Rhein in Leverkusen nahe der Wuppermündung bei Kaffee und Kuchen ausklingen ließen. Natürlich fand auch diese Exkursion wieder Ihren Abschluss mit dem traditionellen Quiz, das landestypische Preise zu bieten hatte. A. R.

Fotos: Dr. Anna Eiter-Rothkopf

 

Weitere Informationen zu Kunst- und Architekturführungen mit Klaus Siepmann: