Heimatmuseum Altwindeck

MuseumWindeckWären da nur die Straßenzufahrtsschilder deutlicher, das eher versteckt daliegende Museumsdorf am Fuß der Burg Windeck und unweit der Sieg wäre auch für Anreisende ohne technische Hilfen schneller zu finden gewesen. Der historische Stammtisch am südlichen Rand des Oberbergischen begann so etwas verspätet mit einer Einführung durch den Geschäftsführer des Fördervereins Jens Klein, der ebenso wie der Museumsleiter Bruno Althoff die Gruppe begrüßte. 

Herr Klein stellte vor der Besichtigung die Entstehungsgeschichte des Museums vor und verwies auf die aufwändigen Aktionen der im Förderverein tätigen Aktiven. Ein Hinweis auf das in Kürze stattfindende und in Vorbereitung befindliche große Museumsfest ( am 3.Oktober- http://www.heimatmuseum-windeck.de/veran.html ) ergänzte diese Einleitung.

AltwindeckBGVAnschließend führte er die Gruppe durch das Haus mit seinen reichen Schätzen und zahlreichen Abteilungen. Glücklicherweise setzte der unermüdliche Regen bei der Außenbesichtigung eine Weile aus, so dass die Besucher den Gebäuden, darunter einigen erst in der letzten Zeit neu hinzugekommenen mit ihrer reichen Ausstattung an Geräten und bäuerlichem Inventar die gebührende Aufmerksamkeit widmen konnten.
Es fehlte wie immer im Kontakt mit Museen dieser Art nicht an erstaunten Reaktionen auf jene Relikte, mit denen sich Erinnerungen an längst Verschwundenes, aber früher so noch Erlebtes verbanden. Sei es nun, dass sich darin die Kurzlebigkeit einer vergangenen Konsumwelt und Technik dokumentiert oder eine über Jahrhunderte tradierte Welt von Arbeitsgeräten oder Gebrauchsgütern, die bis in die Nachkriegszeit hinein auf dem Land noch präsent war. Dazu verführte den Blick auch manches nie Gesehene, das entweder dem heimatlichen Boden als historischer Fund entstammte oder aus zufälligen Schenkungen hierher fand. An ihrem Platz auf dem Tisch des alten Hauses wirken, das machte der Rundgang deutlich, Kerzenständer und Geschirr freilich lebensnaher und anschaulicher in ihrem historischen Bezug als dort, wo sie einfach nur als Teil einer Sammlung gehäuft sich beieinander finden. Wenn hier auch die lebensweltliche Zuordnung und Gruppierung, Kommentare und Untertitel den Zusammenhang liefern. Es wird angesichts der Fülle der Bedarf an kulturhistorischem Wissen, ordnendem Aufwand und kostenträchtiger Präsentation greifbar, den unsere kleinen Heimatmuseen personell und finanziell oft nur mit Mühe leisten können und der durch lebendiges Engagement und Enthusiasmus auf beeindruckende Weise ausgeglichen wird. Wie der Erfolg und Zuspruch aus den Reihen der Bevölkerung bestätigt.

Über dies und anderes nachzudenken war anschließend in der nahen Burg Mauel bei freundlich bereitgestellter Restauration Gelegenheit. Der Bezug zu Windeck ging im Gewölbekeller der ehemaligen denkmalgeschützten Wehrburg nicht verloren, die, wie zu erfahren war,. mit Glück und Mühe von den derzeitigen Besitzern neu nutzbar gemacht wurde.