Historischer Stammtisch am 7.10.05 in Dieringhausen

HistotischEisenbahn28 Teilnehmer versammelten sich in goldener Oktobersonne am alten Bahnhofsgebäude, einst gelegentlicher Treffpunkt auch für den Verein, als dort noch Sitzungen und Besprechungen stattfanden. Daran erinnert auch unser kundiger Führer Herr Berthold Hohler, als er ein Kapitel oberbergischer Verkehrsgeschichte aufschlug und an die Anfänge des einstigen Verkehrsknotenpunktes erinnerte. Im 19.Jahrhundert kümmerte sich im Oberbergischen ein mit den führenden Industriellen des Landes besetztes Eisenbahnkomitee um die Erschließung der Region durch die Bahn. Man versprach sich wesentliche Förderung der eigenen Werke durch besseren Ab- und Antransport. Der große Wurf sollte dabei eine Strecke Köln-Kassel werden. Diese arbeitete sich aber nur langsam voran und sie blieb weitgehend im Aggertal, ja sogar parallel zur Straße, der heutigen B55. Der Anschlusspunkt für Gummersbach war im Bahnhof Niederseßmar. Von dort wurde die Strecke weitergeführt nach Osten, ohne den projektierten Endpunkt jemals zu erreichen. Die Stadt Gummersbach wurde zuerst von Norden an die Schiene angebunden. Hier kam die Bahn von Wipperfürth, über Marienheide und von Kotthausen her an.

Dieringhausen selbst hatte seinen ersten Bahnhof in einem steinernen Gebäude, für das der Bahnhof Overath Modell stand. Heute stehen davon nur noch Reste. Zur Sprache kamen vieles aus der Geschichte des Ortes und des Bahnhofs, u.a .auch die verheerenden Kriegsschäden, die das ganze Viertel betrafen. Die Wirkung der Splitterbomben ist an den großen Stützmauern noch heute zu erkennen. Diese wurden einst notwendig, als die Bahn von der Talsohle an den Hangversetzt wurde, wo die neugeschaffene Trasse vor Hangrutschungen und „Bergstürzen“
geschützt werden musste. Vieles wurde auch zur Sozialgeschichte des umgebenden Viertels
berichtet. Hier lebten Eisenbahner aller Sparten und mit allen zum Bahnbetrieb nötigen Tätigkeitsfeldern und Berufsbezeichnungen. Nicht zuletzt auch die Lokführer, denen stets ein besonderes Ansehen sicher war..
Eine Stippvisite auf dem Gelände des Eisenbahnmuseums, wo zwischen Drehscheibe und Dampflok das beigefügte Bild entstand, und ein Zusammensein bei Kaffee und Kuchen beschlossen den Tag . Ein Dank ging an den Führer und unser Mitglied Frau M. Dressler für die Organisation .(A.R. /ha)