Tag des offenen Denkmals 2005

TagdesDenkmals2005Der Tag des offenen Denkmals, im vergangenen Jahr Anlass einer denkwürdigen Fahrt nach Altena bei sonnigem Spätsommerwetter, stand bundesweit in diesem Jahr (11.9.2005) unter dem bezugsreichen Motto „Krieg und Frieden“. Was Städte und Kommunen an Einblicken und Denkmalkontakten bereithielten und wovon sich von Jahr zu Jahr mehr Bürger zum Mittun anregen lassen, war in den zurückliegenden Wochen u.a. auf der Internetseite www.Tag-des-offenen-Denkmals.de im vorhinein zu besichtigen. 

Dass der Oberbergische Kreis z.Zt.Jahr für Jahr in der Sache noch erst wenig themenbezogene Angebote macht, diente der Abteilung dazu, seinen Mitgliedern ein eigenes, diesmal auf Gummersbach bezogenes einschlägiges Programm zu empfehlen, das ähnlich auf benachbarte Gemeinden gepasst hätte. Vielleicht hat der eine und andere an diesem Tag auch trotz schlechter Witterung die Gunst des Tages anderswo und bis hinein benachbarte Ausland hinein wahrnehmen können, wo andere Themen im Mittelpunkt der European Heritage Days standen. Von der Durchführung in Gummersbach erreichte uns folgender Bericht mit Foto.

Es versammelten sich bei grauem Wetter 16 Abteilungsmitglieder und wanderten vom alten Friedhof auf den Kerberg, wo vor genau 125 Jahren ein Kriegerdenkmal errichtet wurde, ein viereckiger Turm, der auf seiner Stirnseite, zur Stadt gewandt, eine Tafel trug mit dem Datum 1870 und darunter ein großes Eisernes Kreuz.

Diese Anlage unterlag in den folgenden Jahren vielen Veränderungen. Auch von dem Turm ist heute nichts mehr übrig, da er 1973, wahrscheinlich aus Geldmangel, abgerissen wurde. Dieses Erinnerungszeichen an den deutschen Einigungskrieg wurde nach dem ersten Weltkrieg ergänzt und erweitert zu einem Ehrenmal für die Gefallenen des Krieges von 1914-18.Den Anbau finanzierte der Mäzen der Stadt, H.C. Steinmüller. Eine Bruchsteinhalle wurde vorgesetzt, in deren Mitte vor einer Nische altarartig ein Steinblock steht, von Fackeln gesäumt und mit einer Schale verziert, an der Stirnseite das bronzene Relief eines Stahlhelms. Mittlerweile ist das Dach dieser Anlage offen, zeigt den Charakter einer Pergola. Seitlich der Nische sind Tafeln angebracht, welche die Namen der Gefallenen nach Ortsteilen nennen.

Gerd Pomykaj, unser Beiratsmitglied und Gummersbacher Stadthistoriker, erläuterte anhand von Plänen die Geschichte dieses Ortes der Erinnerung und der Mahnung. Er erhielt seine letzte Ergänzung mit Tafeln des Weizsäcker-Zitates, das aller Opfer der deutschen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945 gedenkt. Da es zu nieseln begann, wurden vorgesehene weitere Ausflugsziele nicht mehr angefahren. Die würdige Örtlichkeit, so die einhellige Meinung der Versammelten, bedarf einer besseren Pflege. Vielleicht führt unser Besuch bei dem einen oder andern dazu, dieses historische Dokument aus Stein wieder ins Bewusstsein zu heben. Diskussionsstoff ergibt sich hier oben genug – wie er sich hier auch schon in früheren Zeiten entzündet hat. A.R.