Oberbergische Industrie im Spiegel der Firmengeschichte 2007/1 Patentachsen aus Wiehl auf allen Straßen

BPW2007Eine erste der für dieses Jahr geplanten Besichtigungen, vermittelt durch unseren zweiten Vorsitzenden, galt am 23.2. der Bergischen Patentachsenfabrik in Wiehl (BPW), einem der weiterhin repräsentativen und erfolgreichen Industrieunternehmen in der Region. 21 Mitglieder der Abteilung informierten sich zunächst über wichtige Etappen der mehr als hundertjährigen Firmengeschichte und über neuere Entwicklungen. 

Auf dem als „Ohlerhammer“ bezeichneten Gelände der ehemaligen Firma Gebr. Reusch gründeten mehrere Gesellschafter 1898 die Firma Bergische Patentachsen, die anfangs mit 12 Mitarbeitern produzierte. Sie profitierte von der inzwischen bis zunächst nach Wiehl 1897 durchgehenden neuen Bahnverbindung, die ihr einen Teil der Sorgen des Vorgängerbetriebs abnahm. Ab 1917 war Gustav Friedrich Kotz alleiniger Besitzer, der den Aufschwung des Betriebs durch seine Firmenpolitik im folgenden ebenso wesentlich bestimmte wie sein Sohn Hans Friedrich Karl ab 1933 und in alleiniger Verantwortung nach 1944 (-1948). Dessen Sohn Fritz führte die Firmenentwicklung fort und die Enkel Christian Peter und Uwe , die 1961 und 1968in die Firma eingetreten waren, übernahmen die gemeinschaftliche Führung ab 1980. Was als GmbH begann , später zur Kommanditgesellschaft Fr.Kotz &Söhne wurde, firmiert seit 1994 als „Bergische Achsen Kommanditgesellschaft“ mit einem größeren Kreis persönlich haftender Gesellschafter.
Die Besucher erlebten anschließend bei einem Rundgang durch die Produktionshallen den derzeitigen Stand der Fertigungsmethoden, die auch heute garantieren, dass die Funktionalität der hier produzierten Achsen den verschiedenartigen Anforderungen an moderne Achsensysteme überall auf der Welt gerecht wird. Dass eine moderne Firma sich aus Gründen der Dokumentation ebenso wie um vergangenen Fortschritt zu bewahren nicht von jeder der alten Maschinen trennt, zeigte sich am Ende.

BPWeinstEs versammelten sich die Teilnehmer des Rundgangs nach einer leiblichen Stärkung zuletzt vor dem alten historischen Lufthammer, der auch schon damals ein Fortschritt war, als Strom die Wasserkraft ersetzt hatte. Weitere Phasen des technischen Fortschritts bei Gelegenheit in dem vorzüglichen werkseigenen Museum zur Kulturgeschichte und Technikgeschichte von „Achse, Rad und Wagen zu erkunden, nahmen die Besucher als Anregung mit. (Ein Blick in die informative Webseite des Museums und der Firma empfiehlt sich jederzeit unter: www.bpw.de/unternehmen/werksmuseum.html Die Wiehl, mit deren Kraftströmen einst alles begann, rauscht weiterhin durchs Firmengelände, das vielfach eher einem Parkgelände gleicht als einem großen Industriebetrieb