Bergbau

Bergbau in Much

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Bergbau auf der Grube Silberhardt

Die folgende Seite und das Foto sind mit freundl. Erlaubnis unseres Mitglieds Harald Patzke der Homepage der Grube Silberhardt www.grube-silberhardt.de entnommen. Öffnungstermine und Einzelheiten finden Sie auf der Homepage.

Windeck wurde als ein Teil des legendären Eisenlandes in einer ersten Siedlungswelle im 6. Jahrhundert vor Christo durch ein keltogermanisches Volk besiedelt. Im Eisenland wurde ein leicht verhüttbarer Stahl aus manganreichen Erzen hergestellt.
Die aus diesem Stahl hergestellten Werkzeuge waren begehrt, und die hergestellten Waffen, zum Beispiel die Langschwerter waren schon bei den Römern gefürchtet.

themen_grube_silberhardt2Die Besiedlung erfolgte überwiegend aus Gründen des Abbaues und der Verhüttung von Erzen. Hier ist insbesondere an den ca. 2,5 Km langen, auf den Rosbacher Höhen gelegenen »Kohlberger Gangzug« zu denken. Mit der Übernahme des Kirchspiels Rosbach und der neuen Burg Windeck durch den bergischen Grafen Adolf im 12. Jahrhundert begann ein bedeutendes Kapitel des heimischen Bergbaues. Von allem der bergische Silberbergbau wurde ausgebaut. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Sage nach die Grube Silberhardt aufgebaut. Unter dem grünen Rasen befanden sich silberhaltige Erze und pures, gediegenes Silber. Mehrere Kirchspiele (Gemeinden) wurden zum Amt (Kreis) Windeck zusammengefaßt.

Windeck wurde im 16. Jahrhundert Sitz der herzoglich bergischen Bergbauverwaltung. Der Rentmeister (Kämmerer) von Windeck wurde in Personalunion Bergvogt (Chef der Bergbauverwaltung. Hieraus leitet sich das Wappen des Amtes Windeck ab.

Im dreißigjährigen Krieg (1618-1648), der große Not über das Amt brachte, verfielen die Gruben. In diese Zeit fällt die erste schriftliche Erwähnung der Grube Silberhardt (wurde geschlossen !).

themen_grube_silberhardt_klMitte des 18. Jahrhunderts wurde die Grube Silberhardt wieder aufgebaut (Förderung von Silber, Blei, Eisen, Zink und Kupfer). In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit veränderten Rahmenbedingungen durch Eisenbahn und Dampfkraft entstand auf dieser Grube ein Erzförderungs- und Aufbereitungsbetrieb mit 400 Mitarbeitern.

Die mit niederländischem Kapital eröffnete Grube mußte einige Jahre nach diesem Bild mit Verfallen des Bleipreises ihren Betrieb einstellen. Eine Neue deutsche Gewerkschaft konnte 1889 und 1900 den Abbau infolge zu geringen Kapitals nicht aufnehmen.

1920 wurde von der Fa. Thyssen unter anderem der Obere Neue Stollen der Grube Silberhardt wieder aufgefahren und erweitert. 1924 wurden die Arbeiten von Thyssen eingestellt und von der Fa. Käsgen in einem kleineren Umfang weitergeführt.

Mit dem Jahresdatum 1926 wurden auch diese Arbeiten eingestellt. Der einheimische Bergbau wurde infolge zu hoher Kosten nur noch in kleinen unbedeutenden Schritten ausgeführt. Untersuchungsarbeiten in dem Reservebetrieb (85% der Erze sollen noch in den Bergen zwischen den Ortschaften Kohlberg und Öttershagen liegen) wurden bis 1990 fortwährend durchgeführt.

1997 wurde von einer Bürgerinitiative unter der Gemeindeverwaltung Windeck und dem Bürger- und Verschönerungsverein Silberhardt e. V beschlossen, den Neuen Oberen Stollen der Grube Silberhardt wiederaufzufahren .Dieses geschah mit dem Wunsch, den eigenen Kindern ein Stück unserer Kultur zu erhalten und den Besuchern unsere Geschichte zu präsentieren.1998: der Stollen wird zur Zeit mit ehrenamtlichen Helfern und gespendetem Material zu einem Besucherbergwerk ausgebaut.

Dieser Ausbau wird unterstützt durch die NRW- Stiftung, den Rhein-Siegkreis, die Kreissparkassenstiftung, das Arbeitsamt Eitorf und die Gemeinde Windeck. Hierbei wird Wert auf die handwerkliche Bergbaukunst gelegt, die gerade diese zum Teil mittelalterliche Stollenanlage besonders prägte. Diese Anlage ist ein Teil eines Konzeptes, das auch einen Montanwanderweg, einen Fahrbetrieb und ein Bergbaumuseum beinhaltet.

Ab dem 15. November 1999 wurde der Stollen für den Besucherverkehr freigegeben.

Öttershagen, den 22. September 2000